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AutorenbildPriska

Die Abfülleraj macht Schule

Dies ist ein Co-Beitrag von Priska Gätzi und Edith Morger


In der Volksschule ist das Thema Nachhaltigkeit im Lehrplan verankert. Es betrifft viele Lebensbereiche und ist längst keine Nebensache mehr. Bist du Lehrperson oder willst du wissen, wie die Abfülleraj in Zusammenarbeit mit Schulen das Thema Nachhaltigkeit schon Kindern mit auf den Weg gibt?

450g Dose Uni Sapon Kalklöser
Kinder beschriften ihr mitgebrachtes Glas in der Abfülleraj

Fakt ist: wir Schweizerinnen und Schweizer produzieren eine Menge Abfall. 1.9 Kilogramm Abfall pro Person und Tag (Quelle: Swiss Recycling), also 703 Kilogramm Abfall pro Person pro Jahr. Ein beachtlicher Teil davon stammt von Lebensmittelverpackungen und hat mit unseren Einkaufs- und Konsumgewohnheiten zu tun. Bereiche, die nicht nur Erwachsene betreffen, sondern schon Kinder interessieren. Im Schulunterricht gibt es zahlreiche Gelegenheiten, Brücken zur Nachhaltigkeit zu schlagen. Dies kann im ganz Kleinen beginnen: im Schulzimmer wird Altpapier und Karton gesammelt. Doch wie sieht es auf dem Pausenplatz aus? Gehört das «Öpfelbitzgi» wirklich in den Abfalleimer? Welche Verpackung eignet sich für welchen Znüni?


Es ist wichtig, dass bereits Schulkinder auf verschiedenen Ebenen für das Thema sensibilisiert werden. Im Textilunterricht bietet es sich zum Beispiel sehr gut an, Stoff zu sparen. Das vorhandene Material reicht durch geschickte Einteilung für mehr Gegenstände, ohne verzichten zu müssen. In der Mittelstufe kann so problemlos ein Stoffsack genäht werden, welcher oben mit zwei durch den Saum geführten Kordeln ruckzuck geschlossen werden kann.


Lernausflug in der Abfülleraj

Oder die Klasse unternimmt eine Exkursion in einen Unverpackt-Laden, z. B. in die Abfülleraj in Jona, wie vor ein paar Wochen eine 5. Klasse aus Eschenbach. Gemeinsam etwas ausserhalb des Schulzimmers zu unternehmen, finden die meisten Kinder toll. Beim Betreten des Unverpackt-Ladens mit Kafi sitzen einige Leute gemütlich bei Tee, Kaffee und manche stärken sich mit Scones oder Kuchen. Auch der Klasse bleibt das Kulinarische nicht vorenthalten. Gruppenweise dürfen sich die Kinder bei Sirup und Knabbergebäck stärken.

Unverpackte Knabbercracker in der Abfülleraj
Unverpackte Kracker aus der Abfülleraj

In der Abfülleraj erfahren die Kinder, was Regionalität bedeutet, dass es einen Unterschied macht, ob der Mais für die Polenta aus der Region oder aus Amerika stammt. Dann gilt es, einige Aufgaben von der Lehrperson, schriftlich zu lösen. Dazu ist es nötig, sich im Laden umzuschauen. Dabei entdecken die jungen Leute Produkte, welche sie überhaupt nicht erwartet hätten. Die Mitarbeitenden im Laden wissen gut zu erklären, wie Hygieneprodukte wie Waschmittel und Seifen im täglichen Leben gebraucht werden. Idealerweise werden diese stets in den wieder mitgebrachten Behältern oder Seifenspendern nachgefüllt. Die Kondome sind aus nachhaltig produziertem Kautschuk hergestellt. Die Mädchen erhalten beim Gestell der Periodenwäsche diskret einige Infos dazu sowie Antworten auf gestellte Fragen.

Schliesslich lernen die Jugendlichen ganz konkret das Prinzip eines Unverpackt-Ladens kennen. Zuerst wiegen sie ihren mitgebrachten, selbst genähten Stoffbeutel auf der Waage und notieren das Leergewicht. Danach wird der Beutel mit regionaler Linthmais-Polenta befüllt und an der Kasse gewogen. Durch Abzug vom Leergewicht ergibt sich daraus der Preis für die abgefüllte Menge.


350 Kilogramm Haferflocken verkauft

Nachdem alle gut verschlossenen Stoffbeutel verstaut sind, findet ein Austausch in der Schlussrunde statt. Die spannende Schätzfrage, wie viele Haferflocken in der Abfülleraj letztes Jahr verkauft wurden, sammelt noch einmal die Konzentration der zwanzig Lernenden: Die beeindruckende Menge von 350 Kilogramm abgefüllter Schweizer Bio Haferflocken geht mit einer grossen Einsparung an Verpackung einher. Warum hier die Haferflocken erwähnt sind? Weil dies das am meisten verkaufte Produkt in der Abfülleraj ist und in einer Grosspackung von 25 kg Papiersäcken angeliefert wird.


Bist du Lehrperson und möchtest das Thema Nachhaltigkeit im Unterricht thematisieren und einen Lernausflug in die Abfülleraj unternehmen? Dann melde dich bei uns. Wir halten auch gerne einen Vortrag direkt bei dir in der Schule.


Zur Mitautorin

Edith Morger in der Abfülleraj
Edith Morger

Edith Morger unterrichtet Textiles und Technisches Gestalten an einer Primarschule in der Region. Im Rahmen ihrer Intensivweiterbildung hat sie hinter die Kulissen der Abfülleraj geschaut. Ausserdem ist Edith Biobäuerin. Ihren Schulkindern und Enkeln möchte sie die Nachhaltigkeit näherbringen, Meistens ist Edith mit dem Fahrrad unterwegs. 2011 hat sie den Herzliweg im Goldingertal gegründet.


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